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Roger Loewig wurde am 5. September 1930 in Striegau/Schlesien (heute Strzegom, Polen) geboren. Nach seiner Flucht aus dem deutsch besetzten Polen, wohin seine Eltern mit ihm während des Zweiten Weltkrieges gezogen waren, lebte er erst in der Oberlausitz, bis er 1951 eine Lehrerausbildung in Ost-Berlin aufnahm, die er 1953 abschloss. Neben einer zehnjährigen Tätigkeit als Lehrer für Russisch, Deutsch und Geschichte widmete sich Loewig intensiv dem Malen, Zeichnen und Schreiben.

1963 wurde er nach einer privat organisierten Ausstellung verhaftet, der Vorwurf lautete „staatsgefährdende Hetze“. Ein Großteil seiner Bilder und literarischen Texte wurde beschlagnahmt. Nach fast einem Jahr in Stasi-Untersuchungshaft wurde er durch Vermittlung der evangelischen Kirche der Bundesrepublik Deutschland 1964 freigekauft, aber in die DDR entlassen.

Seinen Lehrerberuf durfte er nicht mehr ausüben. Wieder in Ost-Berlin wohnend, wurde der Fläming für ihn zum Zufluchts- und Sehnsuchtsort. Oft dort zu Besuch, richtete er sich bei seinen neuen Freunden, dem Ehepaar Woizick, einen Arbeitsraum ein. 1965 wurde er zwar in den Künstlerverband der DDR aufgenommen, Ausstellungen wurden ihm jedoch kaum ermöglicht. 1972 reiste er schließlich zusammen mit seiner Lebensgefährtin Creszentia Troike in die Bundesrepublik Deutschland aus und lebte mit ihr fortan in West-Berlin. Von da an folgten Ausstellungen im In- und Ausland sowie Veröffentlichungen seiner literarischen Texte. Nach 1989 war er immer wieder Gast in Bad Belzig.

Loewig gehörte zusammen mit Günter Grass, Christoph Meckel und anderen dem losen Kreis der ‚Berliner Malerpoeten’ (Initiatorin Aldona Gustas) an.
Seine Bilder und Texte über Krieg, Flucht, Vertreibung und Unfreiheit machen ihn zu einem der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit. Bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, erhielt Loewig 1997 für sein Werk das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.  Kurz danach, am 4. November 1997, starb Roger Loewig in seiner Atelierwohnung im Märkischen Viertel.

 

Werke von Roger Loewig befinden sich u.a. in folgenden öffentlichen Sammlungen und Institutionen:

Albstadt, Städtische Galerie; Berlinische Galerie; Jüdisches Museum Berlin; Stadtmuseum Berlin; Staatliche Kunstsammlungen Dresden; Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK); Hamburger Kunsthalle; Kunsthalle zu Kiel; Ostdeutsche Galerie Regensburg; Pfalzgalerie Kaiserslautern; Graphische Sammlung, Staatsgalerie Stuttgart; Nationalmuseum Warschau; Graphische Sammlung der TH Zürich; Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau; Haus der Geschichte Leipzig.

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Tel.: 030-31 98 95-0
Fax: 030-31 98 95-210
E-Mail: buero@bundesstiftung-aufarbeitung.de

Bildkünstlerischer Nachlass

 

Archiv der Akademie der Künste
Robert-Koch-Platz 10
10115 Berlin
Tel.: +49 (030) 200 57-3000
E-Mail: archiv@adk.de

Literarisch-biografischer Nachlass

 

Roger Loewig Haus
Flämingweg 6
14806 Bad Belzig
Tel.: +49 (0) 33841 636860

Werke und Erinnerungsstücke